Sina

Wiederholungstäter

* 20.08.2005
† 09.06.2016
Ja, wir sind Wiederholungstäter. Es war sehr ruhig im Haus, kein Begrüßung von einem Flusenmonster, wenn man durch die Haustür kommt. Keine Haare auf dem Boden, obwohl man gerade gesaugt hat. Es wird kein Dreck aus dem Garten auf die Fliesen verteilt. So kann es nicht weitergehen, es fehlt definitiv was!
Im Internet fanden wir eine Anzeige. Es ist eine einjährige Hündin abzugeben. Eine Züchterin hat eine Hundedame vom Besitzer zurückgeholt. Was dort passiert war konnten wir nur vermuten. Es war auf jeden Fall nicht positiv. Wir haben uns auf den Weg gemacht und uns sofort vor Ort in die Hundedame verliebt.


Zunächst war Sina sehr ängstlich und wollte in Ruhe gelassen werden. Aber mit Hilfe unserer Hundeschule wurde sie immer aufgeschlossener und hat sich dann schnell bei uns eingelebt. Sie war ständig dabei, wenn es etwas zu tun oder zu schauen war. Bei der Gartenarbeit half sie, indem sie an vielen Stellen Löcher buddelte, oder die Löcher, die Frauchen zum Pflanzen von neuen Gewächsen angelegt hat, noch ein Stück tiefer gelegt hat. Der Gartenschlauch war ein besonderes Highlight, irgendwie muss man doch in den Wasserstrahl beißen können!

Als sie mal alleine zu Hause war, hat sie fleißig bei der Dekoration und Einrichtung Ihrer neuen Umgebung mitgeholfen. Man sah danach deutlich, dass sie die Yucca-Palme nicht mochte….



Bei der ersten Vorstellung bei unserem Tierarzt haben wir leider festgestellt, dass Sina panische Angst vor Gehhilfen hatte. Beim Betreten der Praxis kam uns ein gehbehinderter Mann mit Stock entgegen. In dieser Situation war sie kaum zu bändigen und wollte nur noch weg. Im Laufe der nächsten Zeit stellten wir fest, dass Sie vor allen Gegenständen wie Besen, Wischer, etc. eine panische Angst hatte. Die Angst vor dem Staubsauger hat sie bis zum Schluss nicht ablegen können, wenn gesaugt wurde ging sie in die andere Etage.

Mit Hilfe unseres Trainers aus der Hundeschule haben wir aber dieses Problem beheben können.

Unsere Hundeschule hat uns das ganze Hundeleben begleitet, zunächst vom Anfängerkurs, über den Fortgeschrittenenkurs bis zum Abschluss der Begleithundeprüfung. Bei vielen Übungen hatte Sina die Möglichkeit sich Ihr Futter und die Leckereren zu erarbeiten.




2 Monate nachdem wir sie bekommen hatten, fuhren wir mit ihr in den Urlaub nach Dänemark. Hier hatten wir bei gemeinsamen Spaziergängen die Übungen aus der Hundeschule vertieft. Nach einem spannenden Münster Tatort, wollten wir die letzte Runde wieder mit Übungen abschließen. Keine Chance, wir wurden völligstens ignoriert. Der Hund hatte keinen Hunger. Sie wird doch nicht krank werden? Zurück im Ferienhaus klärte sich alles schnell auf. Während der Tatort lief, hatte es Sina geschafft, hinter unserem Rücken in der Küche (natürlich völlig geräuschlos) die restlichen Bratwürstchen aus der hintersten Ecke der Küchenarbeitsplatte zu entwenden.

Nach bestandener Begleithundeprüfung hatten wir uns zum Dummy-Kurs angemeldet. Dieser Kurs gestaltete sich sehr schwierig. Denn über das Hohlen und Abliefern des Dummys gab es grundsätzlich unterschiedliche Meinungen zwischen Frauchen und Sina. Sina hat den Dummy bereitwillig geholt, war aber dann der Meinung, dass es jetzt ihr Spielzeug sei und sie selber bestimmen könne, wann Frauchen auch damit spielen darf.


Als dann in unserer Hundeschule der erste Kurs für die Ziel-Objekt-Suche (ZOS-Kurs) angeboten wurde waren wir dabei. Hier gab es zwar grundsätzlich unterschiedliche Meinungen zwischen Trainer, Hund und Halter über das ruhige Anzeigen am gefundenen Objekt. Ziel der Übungen war, den gefundenen Gegenstand ruhig mit stupsen oder hinlegen anzuzeigen. Sina war jedoch der Meinung, wenn ich was gefunden habe, muss ich es herausholen, um es Herrchen zu bringen. Aber bei der Suche und Finden der Objekte war sie super.
Naja, als Sprengstoffsuchhund wäre Sie aufgrund Ihres Temperamentes eine einmalige Fehlbesetzung gewesen.




Sina war eine erstklassige und sehr intelligente Hundedame, die uns über die Jahre viel Freude bereitet hat. Sehen wir mal von den kleinen Missverständnissen ab, z.B. wo die neuen schicken Lederschuhe von Frauchen, mit einem super tollen Rindslederknochen verwechselt wurden.




Leider verschlechterte sich Ihr Zustand im Frühjahr 2016 erheblich. Bei einer Not-OP wurde ein geplatzter Milztumor festgestellt. Als wir Sie nach der Operation wieder mit nach Hause genommen haben, merkte man ihr den schweren Eingriff trotz des großen Blutverlusts kaum an.


Die Einschätzung unseres Tierarztes zur Lebenserwartung war wie folgt: Er hatte Patienten, die die ersten Wochen nicht überlebt hatten, aber auch andere die nach zwei Jahren noch lebten.
Wir hätten gerne die letzte Variante gewählt. Es wurden aber nur kurze vier Wochen.
Mach es gut kleine Maus.


Ein guter Hund stirbt nie -
er bleibt immer gegenwärtig.
Er wandert neben Dir an kühlen Herbsttagen,
wenn der Frost über die Felder streift
und der Winter näher kommt,
sein Kopf liegt zärtlich in Deiner Hand
wie in alten Zeiten.

Mary Carolyn Davies

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